Übermorgenland Dubai
Die Vereinten Arabischen Emirate sind eine Föderation aus sieben Emiraten. Dubai, mit der gleichnamigen Hauptstadt, ist neben Abu Dhabi und Ra’s al-Chaima eines der Bekanntesten und Liberalsten. Unsere Reise – ich war mit meinem Freund Martin unterwegs – verschlug uns zunächst nach Schardscha und dann nach Dubai. Da Schardscha sehr konservativ ist und wir vor allem an Dubai interessiert waren, fuhren wir jeden Tag in die City von Dubai. Noch vor wenigen Jahrzenten war Dubai nichts weiter als eine kleine Hafenstadt. Heute hat es sich vom historischen Stadtkern am Creek kilometerweise in Richtung Westen ausgedehnt. Dubai wurde zur vieldiskutierten Weltstadt. Mag es auch seine Schattenseiten haben – Dubai hat mich mit seiner Schnelllebigkeit und seinem Streben nach Superlativen in seinen Bann gezogen. So sehr, dass ich mir sogar vorstellen könnte, einige Zeit dort zu arbeiten und zu leben. 8 Tage ließen leider nur einige wenige, wenn auch intensive Eindrücke zu. Es gab noch so viel zu sehen, tun und zu erleben. Daher steht für mich eines fest: Dubai sieht mich wieder! So bald wie möglich…
Verhaltensregeln
Das Gesetz orientiert sich stark an den Werten und Ehrenvorstellungen des Korans. Mag er auch oft anders interpretiert werden, ist der Koran ein Buch des gegenseitigen Respekts und Anstandes. Ich wurde in jeder Situation äußerst höflich und zuvorkommend behandelt. Die Leute waren freundlich, offen und hilfsbereit. Einige Dinge sollte man jedoch beachten. Die Kleidung sollte zumindest Schultern und Knie bedecken. Da es sehr heiß wird (bis zu 45 Grad im Winter) würde ich euch zu leichten Materialien raten. Ich habe mir meistens einfach ein Tuch umgeschlungen. Natürlich kann man auch im Minirock und Spagetti-Trägershirt rumlaufen. Nur outet man sich so gleich als respektloser Massentourist und wird mit kritischen Blicken leben müssen. Ich habe mir meistens einfach ein Tuch umgeschlungen – das war unkompliziert und nicht zu warm. Mein Freund und ich sind noch sehr verliebt und eigentlich dauern am Händchenhalten und Knuddeln. Das wird gar nicht gerne gesehen. (War zeitweise schwer Abstand zu halten… vor allem wenn man so schöne Dinge gemeinsam erlebt). Außerdem haben wir uns als verheiratet ausgegeben. Sonst hätten wir im Hotel nur getrennte Betten bekommen. Im The Meydan erzählte mein Freund dem Portier, dass wir unsere Hochzeitsreise hätten. Ich war ganz schön überrascht, als ich in unser komplett dekoriertes Hotelzimmer zurückkam und diese süße Überraschung vorfand.
Hotels
Wir wohnten zuerst in Schardscha, dem konservativsten Emirat. Hier ist Alkohol per Gefängnisstrafe verboten und Frauen sollten nicht alleine rausgehen. Unser Hotel war ganz schön, aber nicht so toll, wie ich es aufgrund der 5-Sterne im Prospekt erwartet hatte. Nach den ersten drei Tagen stand ein Hotelwechsel bevor. Wir hatten in Dubai Sasha – einen alten Freund von Martin – getroffen und waren in der Nacht vor dem Hotelwechsel mit ihm unterwegs. Durch ihn konnte ich Dubai auf eine andere, nicht touristische Weise sehen. Es ist immer anders, wenn man mit Menschen unterwegs ist, die tatsächlich im Urlaubsland leben. Was er mir gezeigt und erzählt hat, hat mit Sicherheit den Großteil meiner Faszination für Dubai begründet. Es war super lustig mit ihm und seiner Freundin Ira – bin wirklich froh, sie kennengelernt zu haben. So… Faden verloren. Aja, Hotels. Nach dem Hotelwechsel waren wir dann im The Meydan Hotel – das schönste Hotel, das ich jemals gesehen habe. Es ist direkt an der Rennbahn von Dubai. So kann man von seinem Balkon aus die Pferderennen beobachten. Die Zimmer sind riesig mit King-Size-Betten und traumhaften Bädern. Auch das Essen ist unglaublich lecker. Getoppt wird das Ganze nur noch von dem gläsernen Pool am Dach. Es war wundervoll!
Global Village
Mit Sasha und Ira haben wir einen tollen Abend im Global Village verbracht. Länder aus aller Welt verkaufen hier traditionelles Essen, landestypische Kleidung und lustigen Krims-Krams. Es ist ein bisschen wie Kirmes. Einfach lustig.
Die Souqs
Souqs sind die Straßenmärkte von Dubai. Hier kann man Gewürze, Tücher, Kleider, Schuhe und Touristenkram kaufen. Sie befinden sich am Creek (der schmale Meeresarm, der weit in das Landesinnere reicht) in der Nähe der Altstadt. Ehrlich gesagt, war ich am Anfang nicht so begeistert. Irgendwie hatte ich mir mehr erwartet: mehr Einheimisches, mehr Auswahl, mehr Flair. Das änderte sich, als wir an den Gold Souq kamen. Die Auslagen der Geschäfte waren bis zum Zerbersten mit Goldschmuck gefüllt. Überall glänzten opulente Kreationen. Ich, die im Vorleben wahrscheinlich eine Elster war, kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Designs sind außergewöhnlich und extrem aufwendig. Dennoch bezahlt man nur den Preis des Goldes. Wer also etwas Zeit hat und gerne handelt, kann hier wirkliche Schnäppchen ergattern.
Die Malls
Apropos Shopping. Die Malls in Dubai sind UNGLAUBLICH. Zunächst einmal sind sie riesig und ein Luxusstore reiht sich neben den anderen. An jeder Esse gibt es leckeres Essen. Wir waren in der Dubai Mall (welche mir am besten gefallen hat), in der Deidra Shopping Mall und in der Mall of the Emirates. Letztere ist bekannt dafür, dass man in ihr Ski-fahren und Snowboarden kann. Crazy… echt!
Burj Khalifa
Der Burj Khalifa ist mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt. Da mussten wir natürlich rauf. Tickets kann (und sollte) man vorher im Internet reservieren. Was soll ich sagen? Man stand wirklich lange an, aber es hat sich gelohnt. Unglaubliche Aussicht und hey, man war am höchsten Gebäude der Welt!
Wüstensafari
Mein schönster Teil der Reise. Martin und ich haben uns spontan dazu entschlossen einen Trip in die Wüste zu machen. Zuerst sind wir mit Geländewägen über die Dünen gedüst. Dann auf Kamelen geritten. Anschließend haben wir gegessen, getrunken, Shisha geraucht und uns traditionelle Tänze angesehen. Als Erinnerung an diesen wundervollen Tag ließ ich mir ein Henna machen. Jetzt – wo ich hier sitze und euch von meiner Reise erzähle – sehe ich es bereits verblassen. Ich will unbedingt zurück!
Danke fürs Lesen!
xxx
eve